Nach einem Aufenthalt von Künstlern aus São Paulo 2013 in der Villa Waldberta verwirklicht die PlattformPLUSbrasil von Januar bis März 2016 eine weitere Residenz. Sieben Künstler aus Südamerika nehmen die Bewegungen des Südens als Ausgangspunkt für ihre in der Villa Waldberta zu entwickelnden künstlerischen Prozesse. Danilo Oliveira ist einer der Stipendiaten. Die erste Einzelausstellung des bildenden Künstlers aus São Paulo in Europa ist zugleich auch die erste, die er komplett im Ausland produziert hat. Die Ortsveränderung hat sein Schaffen mit neuen Fragen und Erörterungen konfrontiert.
Neben Malerei zeigt Danilo Oliveira Monotypien, Zeichnungen und Objekte, die etwas von dieser Erfahrung ausdrücken. Die neuen Wirklichkeiten Europas provozieren eine intensive Beschäftigung mit Zugehörigkeit, Identität, Besitz- und Machtverhältnissen. Neu hinzugekommene Farben und neu hinzugekommene Kulturen setzen bisherige Sicherheiten und historisch auf Kosten ebenjener Farben und Kulturen konstruierte Vorherrschaften unter Spannung.
Auf unterschiedlichen Trägermaterialien wie Leinwand, Holz, Papier und Alltagsgegenständen entsteht eine für das Werk des Künstlers ungewohnte Ausdrucksweise: Während Danilo Oliveiras Malerei einen Ort zwischen Landschaft und Abstraktion aufsucht, konstruiert er im Experiment mit Trägern und der Destabilisierung von Vorder- und Hintergrund Spannungen, die Grenzsituationen zwischen Ebene und Form, Kontrolle und Experiment, Ost und West, zwischen Trocken und Nass herausarbeiten.
Danilo Oliveira, Künstler, Pädagoge, Vernetzer und VJ, hat Bildende Kunst studiert und lebt und arbeitet in São Paulo. Seit 1999 ist er Mitglied von verschiedenen Künsterkollektiven. Als Kurator arbeitet er mit Künstlern wie Blu, Mark Jenkins, Jorge Rodriguez-Gerada, Florentijn Hofman oder Steve Powers zusammen. Er unterrichtet Kunstgeschichte, Siebdruck und Schnitttechniken und wird seit 2013 von der Galerie Virgílio in São Paulo repräsentiert.
Workshops mit Danilo Oliveira:
Lateinamerikanische Wandmalerei und Street Art: Geschichte und Praxis, ab 14 Jahren
Durch eine Vorstellung der Geschichte von Wandmalerei und Street Art in Südamerika sowie das Experimentieren mit Herangehensweisen und Techniken lernen die Teilnehmer deren Entwicklungsprozesse kennen, von den mexikanischen Polit-Wandmalereien zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu den „Pixadores“ aus São Paulo ab den 80er Jahren.
Monotypie als Körperspur, ab 12 Jahren
Eine Einführung in die Monotypie, eine der ältesten Drucktechniken. Die Monotypie setzt unser Schaffen in ein Verhältnis zur Zeit, in der es stattfindet: Zwischen der Herstellung einer Platte und dem Drucken selbst können unvorhergesehene Dinge geschehen. Die Teilnehmer experimentieren mit dem Druckprozess und stellen ihre eigenen Originaldrucke her.
Eine Veranstaltung der Plattform PLUSbrasil von HumaVida und Lusofonia e.V. mit freundlicher Unterstützung des Künstlerhauses Villa Waldberta, des Kulturreferats München und der Färberei, einer Einrichtung des Kreisjugendrings München.
Eintritt frei
11. März bis 3. April 2016
Öffnungszeiten: Do und Fr jeweils 17 bis 20 Uhr
Sa und So jeweils 15 bis 19 Uhr
ORT: Die Färberei
Claude-Lorrain-Str. 25 / Rgb.
81543 München
Lateinamerikanische Wandmalerei und Street Art: Geschichte und Praxis
Samstag, 12. März 2016, 13 bis 18 Uhr, Die Färberei, Claude-Lorrain-Str. 25 / Rgb.
Ab 14 Jahren
Maximal 10 Teilnehmer
Sprache: Englisch
Unkostenbeitrag: 7 € (Kostenfrei für Menschen ohne Arbeitserlaubnis oder Einkommen)
Anmeldung bis 4. März unter: a.huber@kjr-m.de
(Anmeldeforumlar hier)
Monotypie als Körperspur
Samstag, 26. März 2016, 14 bis 18 Uhr, Die Färberei, Claude-Lorrain-Str. 25 / Rgb.
Ab 12 Jahren
Die Teilnahme von neuangekommenen Menschen ist explizit erwünscht
Maximal 15 Teilnehmer
Sprache: sprachunabhängig
Unkostenbeitrag: 7 € (Kostenfrei für Menschen ohne Arbeitserlaubnis oder Einkommen)
Anmeldung bis 18. März unter: a.huber@kjr-m.de (Anmeldeformular hier)