Lia Rodrigues zählt zu den wichtigsten künstlerischen Stimmen Brasiliens und der Tanzwelt. In ihren Stücken zeigt sie den harten und existenzialistischen Kampf des menschlichen Zusammenseins. Emotional bewegend und extrem physisch mit einer zugleich eindrücklichen und vielschichtigen Bildsprache reflektiert sie globale Themen wie den Umgang des Menschen mit der Natur, dem Klimawandel, dem Menschen an sich als soziales und gleichzeitig asoziales Wesen und hinterfragt dabei unsere Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Harmonie.

In ihrem neuen Bühnenwerk „Borda“, das im Mai auf dem Kunstenfestivaldesarts in Brüssel Premiere feiern wird, beschäftigt sie sich mit dem, was uns trennt im geografischen und auch politischen Sinne. So steht das Wort „borda“ im Portugiesischen für Grenze, Saum, Rand, Barriere oder Schwelle und setzt sich dementsprechend mit Fragen über diese auseinander:
Wer darf sie überschreiten? Wer bleibt? Wer wird ausgesperrt? Wer gehört dazu und wer nicht? Wer hat das Recht zu existieren? Wie können wir das Land unserer Visionen, Sehnsüchte, Erinnerungen und Zukünfte mitnehmen?

Lia Rodrigues wurde 1956 in São Paulo geboren, wo sie eine Ausbildung in klassischem Ballett absolvierte und Geschichte an der Universität von São Paulo studierte. Nachdem sie in den 1970er-Jahren an der zeitgenössischen Tanzbewegung in São Paulo teilgenommen hatte, schloss sie sich zwischen 1980 und 1982 der Compagnie Maguy Marin (Frankreich) an. 1990 kehrte sie nach Brasilien zurück und gründete die Lia Rodrigues Companhia de Danças in Rio de Janeiro. Im Jahr 1992 rief sie das Tanzfestival Panorama ins Leben, das sie bis 2005 leitete.

Seit 2004 entwickelt sie in Zusammenarbeit mit der NGO Redes da Maré künstlerische und pädagogische Projekte in der Favela Maré in Rio de Janeiro. Im Jahr 2009 gründete sie das Maré Art Center und 2011 die freie Tanzschule Maré. 2005 erhielt sie von der französischen Regierung den Orden Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres, 2014 den Preis der Prinz- Claus-Stiftung der Niederlande und 2016 den Choreografiepreis der SACD (Frankreich). Lia Rodrigues ist assoziierte Künstlerin am Théâtre National de Chaillot und dem Théâtre LE CENQUATRE in Paris.

„Borda“

Künstlerische Leitung und Konzept: Lia Rodrigues
Getanzt von und gestaltet in enger Zusammenarbeit mit: Leonardo Nunes, Valentina Fittipaldi, Andrey da Silva, David Abreu, Raquel Alexandre, Daline Ribeiro, João Alves, Cayo Almeida, Vitor de Abreu
Choreographische Assistenz: Amalia Lima
Dramaturgie: Silvia Soter
Künstlerische Zusammenarbeit und Bilder: Sammi Landweer
Lichtdesign: Nicolas Boudier
Stagemanagement: Magali Foubert und Baptistine Méral

Produktion: Lia Rodrigues Companhia de Danças
Koproduktion: Le Kunstenfestivaldesarts – Brüssel / Maison de la danse, Lyon / Pôle européen de création, mit Unterstützung durch die Biennale de la danse 2025, Chaillot, Théâtre National de la Danse, Paris / Le CENTQUATRE, Paris / Festival d’Automne à Paris / Wiener Festwochen, Wien / Festival La Batie, Comédie de Genève, Genf / Romaeuropa, Rom / Pact Zollverein, Essen / One Dance Festival, Plovdiv / Theater Freiburg / Muffatwerk, München / Passages Transfestival, Metz / Festival Perspectives, Saarbrücken, Le Parvis scène nationale Tarbes Pyrénées, Tanz im August / HAU Hebbel am Ufer, Berlin, mit Unterstützung durch Redes da Maré und Centro de Artes da Maré

“Wir tanzen zu den Rhythmen der Maschinen und Autos, Helikopter und Sirenen. Wir tanzen bei Regen, Sturm und sengender Sonne. Wir tanzen als Opfergabe und Tribut, um nicht zu verblühen, zu bleiben und zu verrotten, um die Luft in Bewegung zu versetzen und uns auszuweiten, um zu träumen und die Finsternis zu erkunden. Wir tanzen, um zu Glühwürmchen zu werden, um schwach zu sein und Widerstand zu leisten. Wir tanzen in der Hoffnung, lebendig zu bleiben.“ Lia Rodrigues

Lia Rodrigues, sicherlich die wichtigste Choreografin Südamerikas und zentrale Figur des zeitgenössischen Tanzes in Brasilien, zeigt auch in ihrem neuen Stück Para que o céu não caia / For the Sky Not To Fall den harten und existenzialistischen Kampf des menschlichen Zusammenseins. Emotional bewegend und extrem physisch mit einer zugleich eindrücklichen und vielschichtigen Bildsprache reflektiert sie klug globale Themen wie den Umgang des Menschen mit der Natur, den Klimawandel, den Mensch an sich als soziales und gleichzeitig asoziales Wesen und hinterfragt dabei unsere Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Harmonie von Mensch und Natur. Wie sie selbst sagt: „Wir tanzen in der Hoffnung, lebendig zu bleiben.“

Tickets: VVK 16 € zzgl. Gebühren (bei allen bekannten VVK-Stellen), AK 19 €, erm. 12€

Muffathalle
Zellstr. 7
www.muffatwerk.de

Mehr Infos: www.liarodrigues.com 
Trailer: https://vimeo.com/169761985

Presse: „Kurkuma auf der Haut“ – Kritik von Carmen Kovacs in der SZ

Veranstalter: Muffatwerk im Rahmen von Access to Dance, mit freundlicher Unterstützung von Lusofonia e.V.
Access To Dance wird ermöglicht durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und den Bezirk Oberbayern.

Choreographie & Konzept: Lia Rodrigues
Tanz & Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit Amália Lima, Leonardo Nunes, Gabriele Nascimento, Francisco Thiago Cavalcanti, Clara Castro, Clara Cavalcante, Dora Selva, Felipe Vian, Glaciel Farias, Luana Bezerra, Thiago de Souza
Choreografische Assistenz: Amália Lima
Dramaturgie: Silvia Soter
Licht: Nicolas Boudier
Künstlerische Assistenz & Fotographie: Sammi Landweer
Bühnentechnik: Nicolas Stéphane Boudier, Magali Foubert
Produktion, Verwaltung & Booking: Thérèse Barbanel

Produktion: Lia Rodrigues.
Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Kampnagel (Hamburg), Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main), tanzhaus nrw (Düsseldorf), Montpellier Danse Festival, Festival d’Automne à Paris, Centquatre (Paris), Prefeitura da Cidade do Rio de Janeiro/Secretaria Municipal de Cultura programa Cultura Viva. In Zusammenarbeit mit: Redes da Maré. Gefördert durch: Kulturstiftung des Bundes.