Programm

60 Jahre portugiesische Migration in die Bundesrepublik Deutschland (Ausstellung)

24. bis 30. November 2024

Vor 60 Jahren begann die portugiesische Migration in die Bundesrepublik Deutschland mit einem Anwerbeabkommen. Lusofonia e.V. beteiligt sich an den Feierlichkeiten und freut sich, eine Ausstellung zu diesem Thema in München zu präsentieren.
Die portugiesischsprachige Katholische Gemeinde in München ist ein privilegierter Ort, um diese Ausstellung zu beherbergen. Hier können die vergangenen 60 Jahre in Erinnerung gerufen und reflektiert werden – im Kreise der Ausgewanderten und ihrer Nachkommen und mit ihren deutschen Freunden und Familien. Wir wollen mit Freude und guter Laune die Tatsache feiern, dass wir hier angekommen sind und zum so genannten deutschen Wunder und zu einer Gesellschaft beigetragen haben, die in ihrer Vielfalt auch durch uns reicher geworden ist.

Unter der Verantwortung der Historiker Nélson Pereira Pinto und Anna-Katharina Glettenberg und mit der Unterstützung von der Vereinigung Grupo de Reflexão e Intervenção – Diáspora Portuguesa na Alemanha (GRI-DPA; https://www.gri-dpa.de/) wurden Recherchen angestellt, um die Geschichte der portugiesischen Migration nach Deutschland seit dem Anwerbeabkommen von 1964 chronologisch aufzuarbeiten. Denn Hintergrund der wachsenden Migration ab den 1960er Jahren waren nicht nur die Probleme der Menschen, die ein armes Portugal und ein autoritäres Regime verließen, sondern auch die Notwendigkeit für die Bundesrepublik Deutschland, Arbeitskräfte aus anderen Ländern anzuwerben. Dabei kamen bekanntlich neben den angeworbenen Arbeitskräften auch ihre Familien nach Deutschland, die zahllose Schwierigkeiten überwanden und hierblieben, sich integrierten und große Mobilität und Flexibilität gegenüber dem Gastland zeigten.

In der Wanderausstellung wird auch die führende Rolle von Verbänden, Gewerkschaften und katholischen Zentren und Missionen beleuchtet.

Die Ausstellung wurde bereits an vielen Orten in Deutschland gezeigt. München wird 2024 eine der letzten Stationen sein: In diesem Sinne verbindet sich die portugiesische Gemeinde dieser Stadt und Region mit den anderen Protagonisten dieser nun schon sechs Jahrzehnte währenden europäischen Geschichte.

Wanderausstellung „60 Jahre portugiesische Migration in Deutschland“:
19 Tafeln, kuratiert von Nélson Pereira Pinto, Historiker (Iberische und Lateinamerikanische Geschichte) und Anna-Katharina Glettenberg, Absolventin der Fächer Geschichte und Romanische Philologie.

Eröffnung: Sonntag, 24. November 2024, 15 Uhr

Mit: Pfarrer José Maria Barbosa und Sérgio Oliveira, Pfarrgemeinderatsvorsitzende

Öffnungszeiten für Ausstellungsbesucher*innen:
Montag 9-17 Uhr, Dienstag und Mittwoch 15-17 Uhr, Donnerstag 14-16 Uhr

Finissage: Samstag, 30. November 2024, 15 Uhr

Mit: Dr. Leandro Amado, Generalkonsul von Portugal in Stuttgart, und Mário Botas (GRI-DPA) und Musik von Turma das Guitarras

Ort: Portugiesischsprachige Katholische Gemeinde in München
Landsbergerstr. 39, 2. OG
80339 München
Tram 18 oder 19 Schrenkstraße
S-Bahn Hackerbrücke

Eine Veranstaltung von Lusofonia e.V. in Kooperation mit Grupo de Reflexão e Intervenção – Diáspora Portuguesa na Alemanha (GRI-DPA), der portugiesischsprachigen Katholischen Gemeinde München und dem Generalkonsulat von Portugal in Stuttgart

Miroca Paris & Band – Afro-Latin Groove Tour

Donnerstag, 17.10.2024, 19:00 Uhr

Der kapverdische Musiker Miroca Paris und seine Band garantieren ein kreolisch-portugiesisch-afrikanisches Musikerlebnis. Mit seiner rauchigen Stimme verleiht Miroca Paris der Sehnsuchtsmusik der Kapverden und dem Afro-Latin-Feeling eine unvergleichliche Intensität. Als „Rhythm Innovator“ bekannt, war er schon mit Stars wie Angélique Kidjo unterwegs und tourte über zehn Jahre in der Band von Cesária Évora. Auf seiner Herbst-Tour präsentiert er brandneue Songs, die er erstmals live spielt – eine wahre Explosion kreolischer Lebensfreude.

Nach seinem spektakulären Debütauftritt 2023 kehrt Miroca Paris erneut nach München zurück. Erstmals präsentiert er seine neuesten Songs live – eine wahre Explosion kreolischer Lebensfreude. Der kapverdische Multiinstrumentalist begeistert weltweit mit seinem mitreißenden Percussion-Sound, rhythmisch pulsierenden Gitarrenspiel und einer Stimme, die ihm den Spitznamen „Black Sting“ einbrachte.

Als „Rhythm Innovator“ der Kapverden hat Miroca Paris die Bühne mit internationalen Stars wie Madonna und Angélique Kidjo geteilt und war über ein Jahrzehnt Mitglied der Band von Cesária Évora, der Königin der kapverdischen Musik. Sein Debütalbum „D’Alma“ (2017), aufgenommen mit renommierten Musikern aus Brasilien und Kuba, fängt die kulturelle Vielfalt der Kapverden in einer kraftvollen Mischung aus kreolisch-portugiesisch-afrikanischen Einflüssen ein.

Als bekanntester Vertreter der legendären „Paris-Musikerfamilie“ von den Kapverden hat Miroca Paris über zwei Jahrzehnte lang sein Handwerk perfektioniert. Mit seinen facettenreichen Klang-Schichten, rhythmischen Beats und einzigartigen Details brilliert er an der Seite internationaler Stars wie Sara Tavares, Bonga, Camané, Mariza, Chico Cesar, Cuca Roseta, Nancy Vieira, Bitori und seinem Onkel Tito Paris in Theatern, auf Festivals und an Universitäten weltweit.

Ort: Ampere, Muffatwerk
Zellstr. 7, 81667 München
Einlass: 19:00 Uhr/ Beginn: 20:00 Uhr
Zum Einlass Tanzschnupperkurs, nach dem Konzert Party mit DJ Carlos (beides im Ticketpreis enthalten).
Eintritt: VVK € 27 (+Gebühren) / AK € 31
Tickets gibt es hier

Eine Veranstaltung von Muffatwerk und Global Grooves Munich, Delicious Tunes, präsentiert von Lusofonia e.V.

CÉU – Tour Novela

Donnerstag, 25. Juli 2024, 20:30 Uhr

Singer-Songwriterin Céu ist eine der wichtigsten und einflussreichsten brasilianischen Musikerinnen ihrer Generation. Mit ihrem Mix aus Samba-Poesie, Triphop und Electronica und den Alben Céu, Tropix und APKÁ wirbelte sie sämtliche Zuckerhut-Stereotypen kräftig durcheinander und gewann drei Latin-Grammys. Novela heißt ihr neues Album und es bestätigt erneut Céus musikalische Unerschrockenheit, schön, kraftvoll und immer mit der Vielfalt der brasilianischen Musik am Horizont.

Céu entdeckte sich selbst als Songwriterin während einer Zeit in der Lower East Side von New York. Sie begann ihre Karriere 2005 mit einer Mischung aus Samba-Poesie, Triphop und Electronica. Es folgte eine amerikanische Grammy-Nominierung, kurz nachdem sie die Szene in ihrem eigenen Land als Anführerin einer neuen Generation von Sängerinnen, die ihre eigenen Lieder schreiben, verändert hatte.

Im Jahr 2023 kehrte Céu in die USA zurück, diesmal an die Westküste, wo sie Novela konzipierte, ihr sechstes Album, das im April 2024 erschienen ist.
Von Anfang an ist die in São Paulo geborene Künstlerin im Ausland auf Tournee gegangen und hat auf vier Kontinenten live gespielt, unter anderem auf den wichtigsten brasilianischen Festivals, u.a. Rock in Rio und Lollapalooza (BRA) sowie auf dem Montreal Jazz Festival (CH), North Sea Jazz (NL), Coachella (USA), Roskilde (DK), Jazzopen und Rudolstadt (DE). Mit ihren Alben gewann sie neben einigen brasilianischen Auszeichnungen drei Latin-Grammys. Céus Songs vertonen auch weltweit Filme, Fernsehserien und Werbespots.

Eintritt: 29€ VVK (zzgl. Gebühren) / 34 € AK
Einlass ab 19:30 Uhr, Beginn 20:30 Uhr
Karten gibt es hier

Ort: Muffatwerk, Ampere
Zellstr. 7

www.muffatwerk.de 

Eine Veranstaltung des Muffatwerks mit freundlicher Unterstützung von LUSOFONIA e.V.

Video Gerando Na Alta

Ein Spaziergang durch die brasilianische Literatur – von der Romantik bis zur Moderne

Mittwoch, 5. Juni 2024, 18 Uhr

Zum zweiten Mal laden das Generalkonsulat von Brasilien in München, die Stadtbibliothek Bogenhausen und Lusofonia e.V. zu einem fröhlichen Spaziergang durch die brasilianische Literatur. Es werden an diesem Abend essayistische Texte präsentiert, die sich großen Autor*innen Brasiliens wie Gonçalves Dias und Lima Barreto, Clarice Lispector und Hilda Hilst widmen.

Abdallah Harati (Gitarre) und Márcio Schuster (Saxofon) begleiten den Abend musikalisch.
Durch den zweisprachigen Abend (portugiesisch/deutsch) führt Luísa Costa Hölzl.

Vor einem Jahr wurde die vom Diplomaten und Schriftsteller João Almino konzipierte Reihe ‚Große Brasilianische Autoren‘ verheißungsvoll eingeweiht. Sie ist Teil der Sammlung Kultur und Diplomatie der Stiftung Alexandre de Gusmão – FUNAG, in Partnerschaft mit dem Institut Guimarães Rosa, und vereinigt Reflexionen namhafter zeitgenössischer Intellektueller zu Klassikern der brasilianischen Literatur.

Von den bisher erschienenen zwölf feinen, kurzweiligen, zweisprachigen (portugiesisch / deutsch) Essays sind bereits vier präsentiert worden. Den Auftakt macht an diesem Abend Gonçalves Dias mit seinem „Lied des Exils“, auf der Spur der Frage nach der brasilianischen Identität. Weiter geht es mit Lima Barreto, dem so kämpferischen wie zu lange vergessenen Schriftsteller (Essay von Lilia Moritz Schwarcz). Modernismen in Trance widmet sich Schlüsselfiguren der Moderne. Gegenbild dazu ist dann das Werk Graciliano Ramos’, jenem konservativen Progressisten in den Worten von Luiz Ruffato. Die Präsentation schließt mit vier Autorinnen des 20. Jahrhunderts: Rachel de Queiroz, Carolina de Jesus, Clarice Lispector und Hilda Hilst, allesamt inzwischen und aufgrund aufmerksamer Kritik fester Bestanteil des brasilianischen Literaturkanons.

Luísa Costa Hölzl führt in die Reihe ein und liest Einzelpassagen aus den Werken vor.

Der literarische Spaziergang wird musikalisch von Abdallah Harati (Gitarre) und Márcio Schuster (Saxofon) begleitet, zwei der bedeutendsten in München ansässigen brasilianischen Musiker.

Eintritt: frei
Anmeldung bis zum 4. Juni notwendig über das Brasilianische Generalkonsulat per Email an: cultural.munique@itamaraty.gov.br

Ort:
Stadtbibliothek Bogenhausen
Rosenkavalierplatz 16
81925 München

Eine Veranstaltung vom Generalkonsulat Brasilien in München, der Münchner Stadtbibliothek und Lusofonia e.V.

Clarice Lispector: „Wofür ich mein Leben gebe: Kolumnen“

Sonntag, 16. Juni 2024, 18 Uhr

Clarice Lispector, die bedeutendste Schriftstellerin Brasiliens, wird seit einigen Jahren weltweit wiederentdeckt. In ihren Kolumnen kommen wir ihr als Autorin und Mensch so nahe wie nie zuvor. Ob die verlorene Liebe eines Taxifahrers, die bittere Wahrheit hinter der Schönheit einer alten Freundin oder ihre eigene Familie und Kindheit – in allem entdeckt Clarice Lispector die Widersprüche und Eigenheiten des Daseins.

Der Übersetzer Luis Ruby stellt die vergnüglichsten ihrer Kolumnen vor, dazu gibt es Musik mit Pedro Aguiar an der klassischen Gitarre und kulinarische Köstlichkeiten vom Restaurant La Favela.

Clarice Lispector (1920-1977) schrieb zeit ihres Lebens für Zeitungen, unter anderem für Jornal do Brasil, das führende Presseorgan Brasiliens. Berühmt für ihre expressiven, das Innerste ihrer Figuren nach außen kehrenden Romane und Kurzgeschichten, erzählte Clarice hier in einer wöchentlichen Kolumne von ihrem eigenen Alltag. Dabei verwandelte sie persönliche Erlebnisse und Erinnerungen in berührende, häufig humorvolle kurze Episoden. Auch über ihr Schreiben reflektierte sie hier, teilte Leseerfahrungen und schlug Brücken zur brasilianischen Kunst und Musik ihrer Zeit. So entstanden durch Lispectors ureigene, so heitere wie spielerische Sicht der Welt echte Perlen der Erkenntnis.

Für den Band „Wofür ich mein Leben gebe: Kolumnen 1946-1977“ hat der Übersetzer ihrer Romane und Kurzgeschichten, Luis Ruby, die unterhaltsamsten und aufschlussreichsten Kolumnen ausgewählt und übersetzt.

Vorgestellt von Luis Ruby, gelesen von Luis Ruby und Wanda Jakob, begleitet an der klassischen Gitarre von Pedro Aguiar und köstlich versorgt durch das Team vom Restaurant La Favela im Bahnwärter Thiel, versprechen die Kolumnen einen vergnüglichen frühen Sommerabend!

Clarice Lispector wurde 1920 als Tochter jüdischer Eltern in der Ukraine geboren und wuchs im ärmlichen Nordosten Brasiliens auf. Sie studierte Jura, arbeitete als Lehrerin und Journalistin und führte als Diplomatengattin und später Alleinerziehende ein ebenso glamouröses wie rebellisches Leben. Bereits ihr erster, vielbeachteter Roman Nahe dem wilden Herzen (Perto do coração selvagem, 1944) brach mit allen konventionellen Regeln des Schreibens. Lispector starb 1977 mit nur 56 Jahren in Rio de Janeiro.

Luis Ruby, geb. 1970 in München, übersetzt aus dem Portugiesischen, Spanischen und Italienischen, neben Clarice Lispector auch Autoren wie Niccolò Ammaniti, Isaac Rosa und Hernán Ronsino. Er wurde für seine Arbeit u.a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis und dem Münchner Literaturstipendium ausgezeichnet.

Pedro Aguiar, geb. 1990 in Brasiliens Hauptstadt Brasília, studierte in Brasilien, den USA, Frankreich und Deutschland. Von 2013 bis 2018 lehrte er an der Hochschule für Musik und Theater München. Sein Schaffen wurde mit diversen internationalen Preisen geehrt, darunter die renommierte Alhambra Guitar Competition. Seine Debüt-CD „Brazilian Guitar Music“ erschien 2020 bei Naxos.

Eintritt: frei

Ort: Bühne des Restaurants La Favela im Bahnwärter Thiel
Tumblingerstr. 45, 80337 München
U3/U6 Poccistraße
Bus 62 Haltestelle Tumblingerstr.
Bus 132 Haltestelle Lagerhausstraße

Eine Veranstaltung von Lusofonia e.V., mit freundlicher Unterstützung von Bayern liest e.V. und dem Restaurant La Favela