Fernando Pessoa, der bedeutendste Dichter Portugals nach Camões und einer der großen Dichter der klassischen Moderne, hinterließ zum Thema Faust eine Fülle von über den ganzen Nachlass verstreuten Manuskripten, die sich nur schwerlich zu einem Theaterstückfragment zusammenstellen ließen. Darin ertönt die Stimme des Poeten, der Faust nacheifert und sich selbst unentwegt nach dem tieferen Sinn menschlicher Existenz, nach dem Geheimnis des Universums fragt.
Wie für Goethe war für Pessoa die Beschäftigung mit Faust ein lebensbegleitendes Vorhaben. Erste Fragmente des Stücks „FAUSTO. Tragédia Subjectiva“ entstanden um 1908, das letzte 1933, zwei Jahre vor seinem Tod.
Aus dem Stück, erst 1990 auf Deutsch von Georg Rudolf Lind ediert und übersetzt, lesen die portugiesische Sängerin Maria Rui und die deutsche Schauspielerin Marion Schneider abwechselnd in ihrer Muttersprache, während Maria Rui sich bei ihrer feinfühligen Interpretation portugiesischer Klänge an der Gitarre begleitet.
Maria Rui, portugiesische Komponistin und Sängerin, geboren in Porto, lebt in München, wo sie Luft- und Raumfahrttechnik studierte. Sie nennt ihre eigene Musik “atlantisch”, eine eigene Mischung aus Fado, Bossa Nova, Pop und Jazz. Zuletzt erschien ihr Album Tu não vês 2017 in München. www.mariarui.com
Marion Schneider, deutsche Schauspielerin. Ausbildung an der Film- und Fersehschauspielschule EFAS, Zürich. Mehrere Rollen in Film und Fersehen und Auftritte am Theater. Sie lebt in München.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Faust-Festivals (hier mehr) in Kooperation mit Pro Arte e.V.