Clarice Lispector gilt als eine der wichtigsten weiblichen Stimmen der brasilianischen Literatur des 20. Jahrhunderts und genießt in Brasilien bis heute Kultstatus. Anlässlich ihres 40. Todestags ehren wir die Autorin mit einer Lesung auf Portugiesisch und Deutsch und führen ein Werkstatt-Gespräch mit Luis Ruby und Konstantin Lannert.
Clarice Lispector (1920–1977) wurde in der Ukraine geboren, gelangte mit ihrer Familie auf der Flucht vor Pogromen in den Nordosten Brasiliens, wuchs in Recife auf und lebte später in Rio de Janeiro. Dort studierte sie Jura und begann eine Karriere als Journalistin. Im Alter von dreiundzwanzig Jahren publizierte sie ihren ersten Roman Nahe dem wilden Herzen, der viel Aufsehen erregte. Kurz danach heiratete sie einen Diplomaten, bekam zwei Söhne und lebte bis 1959 außerhalb Brasiliens. Wieder in Rio, getrennt von ihrem Mann und alleinerziehend, arbeitete sie als Journalistin und Übersetzerin.
Sie schrieb Romane, Erzählungen und Kinderbücher und wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet. Ihre literarischen Kolumnen und Kurzgeschichten machten sie einem großen Publikum bekannt. Sie starb einen Tag vor ihrem 57. Geburtstag an Krebs. In Brasilien genießt sie bis heute Kultstatus und beeinflusst im literarischen wie im künstlerischen Milieu die neuen Generationen.
Luis Ruby übersetzt aus dem Spanischen, Italienischen, Portugiesischen und Englischen und ist Lehrbeauftragter im Masterstudiengang Literarisches Übersetzen an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 2013 erschien im Schöffling Verlag seine Übersetzung von Clarice Lispectors O lustre (Der Lüster, dt. Erstausgabe), 2016 die Neuübersetzung von A hora da estrela unter dem Titel Der große Augenblick. Er wurde für seine Arbeit mit dem Bayerischen Kunstförderpreis (2008) und dem Münchner Literaturstipendium (2013) ausgezeichnet.
Konstantin Lannert macht Ausstellungen und ist Mitarbeiter am Münchner Stadtmuseum. In den vergangenen Monaten kuratierte er „BIER.MACHT.MÜNCHEN“, „Menthaphysica“, „Stonewashed Vol.ONE“ sowie „Frucht & Faulheit“, eine Ausstellung brasilianischer Gegenwartskunst in der Lothringer13 Halle. Aktuell arbeitet er an einem Projekt, welches ab April 2018 in São Paulo zu sehen sein wird.
Moderation: Luísa Costa Hölzl
Eintritt frei
Rroom
Lothringer 13
Lothringer Str. 13
81667 München
www.lothringer13.de
Eine Veranstaltung von LUSOFONIA e.V. mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München
Eintritt frei
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Lothringer 13
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