Podiumsdiskussion mit Mario Lopes (Choreograph) und Dr. Emilio Astuto (Rechtsanwalt für Völkerrecht und Menschenrechte).

Anfang Januar 2019 wurde der rechtsextreme Politiker Jair Bolsonaro als neuer Präsident Brasiliens vereidigt. Vor seinen Unterstützer*innen sprach er davon, das Land „vom Joch der ideologischen Unterwerfung” zu befreien. Damit skizzierte er seine Politik der nächsten vier Jahre und bestätigte das, was viele Brasilianer*innen befürchtet haben. Bolsonaro hatte sich immer wieder abfällig über Schwarze, Indigene und Homosexuelle geäußert und Brasiliens Militärdiktatur verherrlicht. Zu den ersten konkreten Maßnahmen zählten eine Lockerung des Waffengesetzes, verschärfte Überwachung von NGOs und die Abschaffung des Kulturministeriums. Auch in der sehr lebendigen und weit etablierten Kulturszene wächst der Widerstand, viele Kunst- und Kulturschaffende beziehen öffentlich Stellung und setzen sich in ihrem künstlerischen Schaffen mit dem Rechtsruck ihrer Gesellschaft auseinander.

Ein Jahr nach der Vereidigung von Bolsonaro wollen wir Bilanz ziehen und darüber sprechen, wie die neue Regierung die brasilianische Gesellschaft geprägt hat. Wie sieht der Rückhalt in der Bevölkerung aus? Was bedeutet seine Politik langfristig für das Land? Wie werden die Rechte von LGBTIQ*, Künstler*innen und Menschen aus der afrobrasilianischen Community eingeschränkt? Und was tun sie dagegen und wie sieht der Widerstand aus künstlerischer Perspektive aus?

Am 28. Oktober 2018 setzte sich der ultrarechte Ex-Militär Jair Bolsonaro in der Stichwahl mit 55 Prozent der gültigen Stimmen gegen den Kandidaten der Arbeiterpartei (PT) Fernando Haddad durch. Bolsonaro hatte zuvor keinen Hehl gemacht aus seiner Bewunderung für die Militärdiktatur, seiner Geringschätzung für demokratische Institutionen und seinem Hass auf politische Gegner.

  • Warum erfährt Bolsonaro dennoch so große Unterstützung in der Bevölkerung?
  • Welche politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielen dabei eine Rolle?
  • Was bedeutet die Wahl langfristig für das Land?

Vortrag und Diskussion mit:
Dr. Emilio Astuto, Dozent für Internationale Politik und Rechtsanwalt für Völkerrecht, Menschenrechte und internationales Gewerkschaftsrecht.
Diane Lima, Aktivistin und Initiatorin von “Afrotranscendence” (São Paulo). Zur Zeit Stipendiatin in der Villa Waldberta und Kuratorin der Residenz PlusAfroT.

Die Veranstaltung wird deutsch-portugiesisch konsekutiv gedolmetscht.
Um Anmeldung wird gebeten.

BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung
Herzog-Wilhelm-Str. 1
80331 München
www.fes.de

Anmeldung und weitere Informationen hier.

Eintritt frei.

Eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation mit LUSOFONIA e.V., im Rahmen der Residenz PlusAfroT

PlusAfroT ist eine Plattform für afrobrasilianische Künstler und will zugleich als Konzept, Programm, Manifest und Projekt verstanden werden. Residenz und Veranstaltungen sind ein Projekt von plattformPLUS und Lusofonia e.V. und werden durch das Künstlerhaus Villa Waldberta und das Kulturreferat der Stadt München gefördert.