Kürzesterzählungen brasilianischer Autoren von ein paar Zeilen bis zu etwas mehr als einer Seite fiktionalisieren modern, urban und verknappt Erfahrungen des Alltags in der Megacity São Paulo. Die Texte von Marçal Aquino, Marcelino Freire, Ivana Arruda Leite, Luiz Ruffato und Veronica Stigger aus „Microcontos – Minigeschichten aus Brasilien“, hrsg. von Luísa Costa Hölzl (dtv zweisprachig, 2013) werden von Luís Maria Hölzl (Gitarre/Violine) und Henrique de Miranda Rebouças (Gitarre/Percussion) mit zeitgenössischer brasilianischer Musik mit Bezug zu São Paulo interpunktiert und zweisprachig von Wanda Jakob (deutsche Übersetzung) und Ricardo Eche (portugiesisches Original) gelesen.

Die Lesung findet statt im Rahmen der Reihe Teamtheater.Global.São Paulo, die sich im Oktober gemeinsam mit dem Zuckerhutverlag der zeitgenössischen Dramatik aus dem brasilianischen Bundesstaat São Paulo widmet.

Weiteres Programm:

Mittwoch 12. Oktober 2016, 20 Uhr
WÜSTES LAND – AGRESTE
Newton Moreno nähert sich nach einer wahren Begebenheit dem Thema Homoerotik auf unerwartete Weise. Populäre Erzähltradition, poetische Sprachgewalt und Live-Musik schaffen eine eindrückliche Atmosphäre.
Szenische Lesung mit Ursula Berlinghof – Musik: Henrique de Miranda Rebouças
Einrichtung: Nina Alpers
Im Anschluss Eröffnungsempfang mit Bewirtung durch Buena Vista Bar.

Freitag 14. Oktober 2016, 20 Uhr
Wer Augen hat, der sehe
Aus dem Roman Es waren viele Pferde von Luiz Ruffato, einem der derzeit wichtigsten Schriftsteller Brasiliens, haben Zernesto Pessoa und Pedro Pires eine filmisch geprägte Szenenfolge über die sozialen Verhältnisse in São Paulo entwickelt.
Szenische Lesung mit Gabriele Graf, Julian Ricker, Claudia Schmidt, Timo Wenzel, Ulrich Zentner
Einrichtung: Frank Weigand
Im Anschluss Gelegenheit zum Gespräch mit den Autoren und dem Übersetzer Michael Kegler

Donnerstag, 20. Oktober 2016, 20 Uhr
Neue Verordnungen für die Zeiten nach dem Krieg
In Bosco Brasils mehrfach ausgezeichnetem, international nachgespieltem und 2008 verfilmtem Einakter zum Thema Flucht trifft ein vor den Nazis geflohener Schauspieler 1945 in der brasilianischen Einwanderungsbehörde auf einen gnadenlosen Verhörspezialisten.
Szenische Lesung mit Florian Fisch und Daniel Pietzuch
Einrichtung: Barry Goldman
Im Anschluss Gelegenheit zum Gespräch mit dem Autor (via skype) und der Übersetzerin Angela Meermann