+br14 bietet vom 9. bis 20. Juli in München ein künstlerisches Programm mit Konzerten, Ausstellung und Performance sowie mit dialogischen Formaten wie Workshops und Künstlergesprächen. Dabei machen Künstler aus São Paulo und München gemeinsam Musik und diskutieren die sozial-politische und künstlerische Lage. Die Künstler stellen ihre Arbeit vor und ermöglichen eine interdisziplinäre und transkulturelle Auseinandersetzung.

Mit: Achiles Luciano, Marina Massoli, Mario Lopes und Victor Pardinho und Ensemble Ôctôctô.

+br14 ist die diesjährige Aktion von PLUSbrasil, einem interdisziplinären Kunstprojekt im Austausch zwischen São Paulo und München, das seit 2008 von HumaVida und LUSOFONIA e.V. veranstaltet wird. In Kooperation mit BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung und Projektraum Streitfeld.

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München und Universidade de São Paulo.

Mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts.

 

(Drama, Portugal 2012, 111 Min.)

Die betagte Aurora lebt mit ihrer kapverdianischen Hausangestellten in Lissabon. Pilar, ihre Nachbarin, ist besorgt über die Verfassung der älteren Dame, die regelmäßig ins Casino verschwindet, wo sie spielt und verliert. Aurora lebt in ihrer Erinnerung und ehe sie stirbt, verkündet sie den Namen eines Mannes. Der ist es auch, der in der Folge eine Geschichte von Leidenschaft und Verbrechen erzählen wird, die sich vor vielen, vielen Jahren in einer portugiesischen Kolonie in Afrika zugetragen hat.

In der zweiten Hälfte des Films erinnert die ruhige, beinahe kalte Stimme aus dem Off in einer Mischung aus Exotismus, Nostalgie und Gewalt an die Zeit der Kolonien. Mit poetischen Bildern, einem originellen Soundtrack und diversen Anspielungen an die großen Filme aus der Geschichte des Kinos inszeniert der vielfach ausgezeichnete Regisseur Miguel Gomes Abenteuer und Dramen, durch die sich eine das Ende des portugiesischen Weltreiches evozierende, politische Botschaft zieht.

Einführung von Luísa Costa Hölzl.

Zwölf zeitgenössische brasilianische Autorinnen schreiben in der Anthologie Wenn der Hahn kräht (edition fünf, 2013) von der Entschlossenheit der Frauen, aus ihrer jeweiligen Situation das Beste zu machen: überraschende Einblicke in weibliche Lebensrealitäten zwischen Liebe und Verrat, Geld und Armut, Macht und Unterdrückung, Glaube und Hoffnung in einer Gesellschaft im Aufbruch.

Vorgestellt von den Herausgeberinnen Luísa Costa Hölzl und Wanda Jakob.

Freitag, 4. bis Sonntag, 6. April
Fotoausstellung: 3 x Lisboa Impressões – Revolução – Arte no Metrô
Fotografien von Monika Geyer, Hartmut Heller und Lothar Schiffler aus der portugiesischen Hauptstadt. Der Gitarrist Henrique de Miranda Rebouças untermalt die Vernissage mit portugiesischer Musik aus mehreren Jahrhunderten.
Eintritt frei
Vernissage am Freitag ab 19 Uhr
Öffnungszeiten: Samstag 12 – 15.30 Uhr und Sonntag von 11 – 18 Uhr

Samstag, 5. April
Portugiesisch- Blitzkurs | 16 – 17.30 Uhr
Mit Fernando Pessoa (1888-1935), dem bekanntesten Dichter portugiesischer Sprache des 20. Jahrhunderts, die Kultur und Sprache Portugals entdecken: Spielerisch lesen und besprechen wir Texte im Original. Keine Vorkenntnisse notwendig.
Kursgebühr: 8 €
Anmeldung Tel. 14 33 818 21
Dozentin: Luísa Costa Hölzl

Fado Sul | 20 Uhr
Daniela Bauer, Luís Maria Hölzl und André Herteux haben sich als Fado Sul der faszinierenden Musik des Fado verschrieben. Gemeinsam durchschreiten sie die ganze emotionale Bandbreite des Fado, die sich durchaus nicht auf die sprichwörtliche saudade, die sehnsüchtige Wehmut, beschränkt, sondern von tiefempfundenem Schmerz bis zu ekstatischer Freude reichen kann.
Eintritt 15 € / erm. 13 € (Schüler & Studenten, München Pass)
Anmeldung: Tel. 14 33 818 21 |

Sonntag, 6. April
Poesie-Matinée | 11 – 12 Uhr
Mit Luísa Costa Hölzl und Wanda Jakob
Quando o vento a leva ao baile, baila no baile com o mar … Weht der Wind sie auf zum Tanz, will sie mit den Wellen tanzen ...: ein heiteres Bild von Lissabon, das Gedicht „Maria Lisboa“, gesungen und bekannt auch als Fado. Jahrhundertelang inspirierte die weiße Stadt an der Tejo-Mündung mit ihren verwinkelten Gassen und leuchtenden Plätzen – so nobel wie volksnah – die Dichter. Mal fröhlich, mal melancholisch, mal mit sozialem Impetus, doch beinahe immer sehnsuchtsvoll besingen sie vielstimmig die Stadt. Mit Büchertisch zum Stöbern.

João Ricardo Pedro: Wohin der Wind uns weht
Aus dem Portugiesischen von Marianne Gareis
(Suhrkamp Verlag, 2014)

Der in Portugal preisgekrönte Debütroman von João Ricardo Pedro vereint Bildungs-, Familien- und Künstlerroman: Die lebendigen, so komischen wie traurigen Erzählfäden erstrecken sich über drei Generationen, vom Dorf im Landesinneren Portugals über die Lissabonner Peripherie, den Norden Angolas bis nach Wien und Buenos Aires.

Wohin der Wind uns weht bietet neben der spannenden, anrührenden und bisweilen grausamen Geschichte aus dem Leben der Familie von Duarte, dem virtuosen Wunderkind am Klavier, seine Jugend am Land, verschwundene Menschen, mysteriöse Bilder und aufgegebene Talente, zudem auf raffinierte Weise ein historisches Panorama der jüngsten portugiesischen Geschichte. Jedes Kapitel funktioniert wie eine eigenständige Erzählung, bis der Leser sie miteinander vernetzt, um das große Ganze entstehen zu lassen.

João Ricardo Pedro, 1973 in der Nähe von Lissabon geboren, arbeitete nach einem Ingenieursstudium einige Jahre in der Telekommunikationsbranche. Im Zuge der Wirtschaftskrise wurde er arbeitslos und erfüllte sich seinen Traum vom Schreiben. Wohin der Wind uns weht ist sein Debüt.

Die Übersetzerin Marianne Gareis übersetzt seit 1989 Literatur aus dem Portugiesischen und Spanischen, u.a. Autoren wie José Saramago, Gonçalo Tavares, Machado de Assis, Andréa del Fuego, Paulo Scott und Sergio Álvarez.

Moderation: Wanda Jakob
Deutsche Stimme: Sebastian Winkler
Künstlerbeitrag: 10€/8€

Buchhandlung und Lesecafé Kunst- und Textwerk, Ligsalzstr. 13
Reservierung: 089 – 44109849
www.kutv.de

Eine Veranstaltung von LUSOFONIA e.V. in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag, Berlin, dem Instituto Camões und dem Kunst- und Textwerk, Buchhandlung und Lesecafé in München Westend.