„Ich fühle mich vielfältig. Ich fühle mich als verschiedene Wesen. Ich fühle mich fremde Leben leben…“ – Fernando Pessoa

Portugiesischprachiger Vortrag von Dr. Dionísio Vila Maior (Universidade Aberta, Lissabon) über den großen portugiesischen Dichter der Moderne, Fernando Pessoa.

Um das schriftliche Werk und die Gedankenwelt des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa zu verstehen, wird der Pessoa-Kenner Dr. Dionísio Vila Maior zwei herausragende Aspekte an Pessoas Werk behandeln: den poetische Schaffensprozess und die Heteronymie – Pessoas Erschaffung verschiedener Persönlichkeiten, unter deren Pseudonym er schrieb und die er u.a. mit vollständigen Biografien und eigenen literarischen Ansätzen ausstattete. Dr. Vila Maior wird die Profile der Heteronyme Alberto Caeiro, Ricardo Reis und Álvaro de Campos näher vorstellen und sich damit beschäftigen, welche „Lektionen“ wir jeweils aus diesen Ichs ziehen können. So wird deutlich, warum Pessoa als einer der größten Dichter überhaupt gilt.

Dr. Dionísio Vila Maior ist Professor der Universidade Aberta und forscht am Zentrum für lusofone und europäische Literaturen und Kulturen der Universidade de Lisboa. Über Fernando Pessoa hat er zahlreiche Arbeiten publiziert und Vorträge gehalten.

Eine Veranstaltung der MVHS in Zusammenarbeit mit LUSOFONIA e.V.

„Ich bin das Ergebnis der Migration mutiger Frauen und Männer, die ihre Herkunftsorte verlassen haben.“

Dandaras neues Album Estrangeira verhandelt und untersucht den reisenden weiblichen Körper im Zustand der Migration, die Kraft der Alterität und der Ahnen. Entstanden zwischen Zürich und São Paulo, wurde es von Tó Brandileone, Raul Misturada und Paulo Monarco produziert. Aus einer kraftvollen, lyrischen und tropischen Reflektion eines „anderen“ Brasiliens, einer „anderen“ und verfeinerten zeitgenössischen brasilianischen Musik, verwurzelt in der Música Popular Brasileira, erschafft Dandara einen experimentellen brasilianischen Pop, der ebenso die Traditionen des brasilianischen Liedguts und afrobrasilianischer Rhythmen aufgreift, wie er mit dem Jazz und amerikanischen Groove flirtet.

Im Köşk zeigt die Bühnenkünstlerin in Begleitung vom Gitarristen Mauricio Caruso ihre Interpretationen zeitgenössischer brasilianischer Komponisten und Songs der Música Popular Brasileira. Wie im Sog entführt Dandara das Publikum in eine performative Erfahrung, die verschiedene künstlerische Ausdrucksweisen (Musik, Performance, Poesie und bildende Kunst) miteinander vereint. Das Konzert findet statt im Rahmen von KöşkivalBehinderung ist Rebellion, einem inklusivem Festival und gleichzeitig Werkschau für die inklusive Kunst- und Kulturszene  sowie ein offenes Angebot für alle, die weit und bunt denken.

Dandara hat bereits mit den unterschiedlichsten Künstlern aus Musik, Tanz, Theater, bildender Kunst und dem Performancebereich in Brasilien und Europa zusammengearbeitet. Mit ihrem hochgelobten Debütalbum Dois Tempos de Um Lugar, das sie gemeinsam mit Paulo Monarco aufgenommen hat, tourte sie 2016 durch Brasilien und Europa. Dandara war 2016 Stipendiatin der Villa Waldberta.

Das Konzert ist zugleich Auftakt von veiculoSUR, einem Projekt, das bildende Künstler:innen, Choreograf:innen, Dramaturg:innen, Tänzer:innen und Performer:innen aus unterschiedlichen Ländern und an mehreren Orten der Welt zusammenbringt, um den/die Körper im Verhältnis zur urbanen Umgebung künstlerisch und programmatisch zu reflektieren.

Dandara Modesto – Gesang und Gitarre
Mauricio Caruso – akustische und E-Gitarre

Logo-Koesk

Eine Veranstaltung In Kooperation mit LUSOFONIA e.V.

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München

Fernando Pessoa, der bedeutendste Dichter Portugals nach Camões und einer der großen Dichter der klassischen Moderne, hinterließ zum Thema Faust eine Fülle von über den ganzen Nachlass verstreuten Manuskripten, die sich nur schwerlich zu einem Theaterstückfragment zusammenstellen ließen. Darin ertönt die Stimme des Poeten, der Faust nacheifert und sich selbst unentwegt nach dem tieferen Sinn menschlicher Existenz, nach dem Geheimnis des Universums fragt.

Wie für Goethe war für Pessoa die Beschäftigung mit Faust ein lebensbegleitendes Vorhaben. Erste Fragmente des Stücks „FAUSTO. Tragédia Subjectiva“ entstanden um 1908, das letzte 1933, zwei Jahre vor seinem Tod.

Aus dem Stück, erst 1990 auf Deutsch von Georg Rudolf Lind ediert und übersetzt, lesen die portugiesische Sängerin Maria Rui und die deutsche Schauspielerin Marion Schneider abwechselnd in ihrer Muttersprache, während Maria Rui sich bei ihrer feinfühligen Interpretation portugiesischer Klänge an der Gitarre begleitet.

Maria Rui, portugiesische Komponistin und Sängerin, geboren in Porto, lebt in München, wo sie Luft- und Raumfahrttechnik studierte. Sie nennt ihre eigene Musik “atlantisch”, eine eigene Mischung aus Fado, Bossa Nova, Pop und Jazz. Zuletzt erschien ihr Album Tu não vês 2017 in München.  www.mariarui.com

Marion Schneider, deutsche Schauspielerin. Ausbildung an der Film- und Fersehschauspielschule EFAS, Zürich. Mehrere Rollen in Film und Fersehen und Auftritte am Theater. Sie lebt in München.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Faust-Festivals (hier mehr) in Kooperation mit Pro Arte e.V.