Luiz Ruffatos fünfbändiger Romanzyklus Vorläufige Hölle ist ein historisches Porträt Brasiliens auf dem Weg von der Agrargesellschaft der 1950er Jahre in die postindustrielle Zeit, erzählt aus der Perspektive derer, die in der brasilianischen Literatur bisher kaum eine eigene Stimme besaßen: der arbeitenden, gewöhnlichen Menschen.
Nachdem die Bände Mama, es geht mir gut, Feindliche Welt und Teilansicht der Nacht sich dem Leben und Überleben in den ländlichen Regionen und in Ruffatos Geburtsstadt Cataguases gewidmet haben, wendet sich der vierte Band, Das Buch der Unmöglichkeiten, nun jenen „kleinen Leuten“ zu, die sich in der Megacity São Paulo daran versuchen, in eine höhere Klasse aufzusteigen. Doch so sehr sie um bessere Lebensbedingungen für sich und ihre Kinder ringen, scheitern sie immer wieder an den Gesellschaftsstrukturen.
In seinem „kollektiven Roman aus der Perspektive von Individuen“ wechselt Ruffato Perspektiven und Erzählzeiten und vermengt Geschehenes mit Gehörtem zu faszinierenden Collagen: „Meine Bemühung war immer, die Sprache dieser Bevölkerung neu zu erschaffen. Es ist eine Form, die Besonderheiten dieser sozialen Klasse zu zeigen, aber mit Würde, ohne Vorurteile.“ Ein erschütterndes Sozialpanorama und Anlass für ein Gespräch über die derzeitige Lage in Brasilien.
Luiz Ruffato gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller Brasiliens, sein Werk erscheint auf Deutsch beim Verlag Assoziation A. Der Autor und sein Übersetzer Michael Kegler wurden mit dem Internationalen Hermann-Hesse-Preis 2016 ausgezeichnet.
Moderation und Lesung: Michael Kegler
Eintritt: 8 €/6€
Eine Welt Haus, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Interkulturellen Forum und dem Verlag Assoziation A mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
Moderation und Übersetzung: Michael Kegler
Eintritt: 8 €/6€
Eine Welt Haus, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Interkulturellen Forum und dem Verlag Assoziation A mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.