Die Tanzperformance „Die Knoten des Körpers in Spucke auflösen“ von Mario Lopes befasst sich mit Symptomen, die Schwarze Körper in Brasilien und auf der ganzen Welt (be)treffen und fragt nach deren Auflösung durch Widerstand. Sie basiert auf Bewegungsmaterial und den choreografischen Arbeiten „Movimento I, parado é suspeito“ und „Movimento II, Kodex_Konflikt“ des Choreografen.
Ein Abend über die Suche nach einem „möglichen Körper”.
Mit:
Amie Jammeh, Cínthia Rangel, Mario Lopes (Choreographie)
Dandara Modesto (Stimme, Bass)
Alejandro Vargas (Piano)
Podiumsdiskussion mit Mario Lopes (Choreograph) und Dr. Emilio Astuto (Rechtsanwalt für Völkerrecht und Menschenrechte).
Anfang Januar 2019 wurde der rechtsextreme Politiker Jair Bolsonaro als neuer Präsident Brasiliens vereidigt. Vor seinen Unterstützer*innen sprach er davon, das Land „vom Joch der ideologischen Unterwerfung” zu befreien. Damit skizzierte er seine Politik der nächsten vier Jahre und bestätigte das, was viele Brasilianer*innen befürchtet haben. Bolsonaro hatte sich immer wieder abfällig über Schwarze, Indigene und Homosexuelle geäußert und Brasiliens Militärdiktatur verherrlicht. Zu den ersten konkreten Maßnahmen zählten eine Lockerung des Waffengesetzes, verschärfte Überwachung von NGOs und die Abschaffung des Kulturministeriums. Auch in der sehr lebendigen und weit etablierten Kulturszene wächst der Widerstand, viele Kunst- und Kulturschaffende beziehen öffentlich Stellung und setzen sich in ihrem künstlerischen Schaffen mit dem Rechtsruck ihrer Gesellschaft auseinander.
Ein Jahr nach der Vereidigung von Bolsonaro wollen wir Bilanz ziehen und darüber sprechen, wie die neue Regierung die brasilianische Gesellschaft geprägt hat. Wie sieht der Rückhalt in der Bevölkerung aus? Was bedeutet seine Politik langfristig für das Land? Wie werden die Rechte von LGBTIQ*, Künstler*innen und Menschen aus der afrobrasilianischen Community eingeschränkt? Und was tun sie dagegen und wie sieht der Widerstand aus künstlerischer Perspektive aus?
8 Wochen, 5 verschiedene Orte, unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Kunstgenres und intensive Diskussionen und Erfahrungen über Fremdkörper, sozio-historische Prägung, Rassismus, Sexismus und soziale Normen prägen die Wanderresidenz veículoSUR. Wie wirken sich soziale Normen und physische wie psychische Grenzen auf eine Zusammenarbeit aus? Lässt sich die gelebte Gruppendynamik und ihre Konflikte für ein Publikum erfahrbar machen? Die Künstler:innen der plataforma, Marcos Harriague, Daniela Álvarez, Fafi Prado und Anta Helena Recke, teilen ihre Erfahrungen aus der Wanderresidenz und zeigen ein work in progress.
Im Anschluss findet ein Konzert mit Gastmusiker Paulo Monarco statt: Folklorischer Tanz und Musik aus dem brasilianischen Staat Mato Grosso kreuzen sich mit einem experimentellen ästetische Pop, dessen aktuellstes Resultat das Album Abriram-se As Veias ist. Paulo Monarco ist Komponist und Sänger aus Cuiabá, Mato Grosso, Brasilien. Er hat bereits mit zahlreichen Künstler:innen wie Zeca Baleiro, Aíla, Lenine, Duda Brack, Chico César, Graça Cunha, Celso Viáfora, Dulce Quental zusammen gearbeitet. 2010 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum, Malabares com farinha, und 2016 zusammen mit Dandara Dois tempos de um lugar. Paulo Monarco ist Mitgründer des musikalischen Ateliers Cobogó, und produziert in seinem permanenten Musiklabor Tanzalben, Filme und Werbung.
Mit freundlicher Unterstützung von: Goethe Institut München, São Paulo, Santiago), SESC São Paulo, Tanztendenz e.V. München, INAE und GEN Montevideo, Institut Français Paris und München, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, NTH8 und Emmetrop, Lyon, LUSOFONIA e.V.
veículoSUR ist ein Projekt der PlattformPLUS, eine Plattform für künstlerisches Schaffen an mehreren Orten der Welt. Etabliert zunächst zwischen São Paulo und München, um Schnittstellen der Kulturen zu erleben und dabei über das Erwartbare hinaus die Kultur des Anderen zu erfahren. In München kommt der letzte Teil der Residenz vom 01.-14. Oktober nun zum Abschluss.
Konzept: Marcela Olate, Thais Ushirobira, Maëlys Meyer und Mario Lopes
Produktionsleitung: Mario Lopes (München). Produzentin: Daniela Hölzl (München)
veículoSUR ist eine Plattform für künstlerisches Netzwerken, die sich als weltweit wandernde Residenz manifestiert. Ziel sind die Begegnung und der Dialog zwischen Künstlern aus verschiedenen Ländern. Dies bedeutet (Reise-)Bewegung und Reflexion. veículoSUR lädt dazu ein, sich den wirtschaftlichen, sozialen, politischen und künstlerischen Kontexten eines jeden Ortes anzunähern und die Art und Weise, wie Künstler Kunst am jeweiligen Ort produzieren, kennenzulernen.
An vier Orten kamen zwischen Juli und September 2019 ortsansässige und internationale Künstler miteinander in Kontakt: Montevideo/Uruguay, Santiago/Chile, São Paulo/Brasilien und Lyon /Frankreich. München stellt den Sitz der Projektplanung und -koordinierung dar. Der offizielle Auftakt fand am 10. Juni mit einem Konzert von Dandara statt und nun erfolgt der Abschluss dieses Projekt-Zyklus in München vom 1. bis 14. Oktober in der Tanztendenz und im Schwere Reiter:
Samstag, 06.10. 19h erstes Showing (Ort: Tanztendenz)
Freitag, 12.10. 20h Showing und Konzert von Paulo Monarco (Ort: Institut Français)
Sonntag, 14.10. 11-14h Wir erteilen uns den Auftrag – Ein Gespräch über artist-based Arbeitsstrukturen und Netzwerke im Rahmen von Rodeo (Ort: Tanztendenz)
Produzent und Dozent für Zeitgenössischen Tanz. Seine künstlerischen Studien bewegen sich zwischen Psychologie und darstellender Kunst. Mit der Casa Almargen in Montevideo schafft er einen interdisziplinären Raum mit einem künstlerisch-therapeutischen Ansatz.
Choreographin, Darstellerin und zertifizierte Feldenkrais-Therapeutin. Sie untersucht die Verbindung zwischen der Feldenkrais-Methode und Themen der sozialen und kulturellen Vielfalt, um eine inklusive Ausbildung in der Kunst zu erreichen.
Die Künstlerin und Kunsterzieherin erforscht die Konstellation zwischen Raum und Körper auf der Straße und deren poetischen Entfaltungen. Dabei hinterfragt sie die Rolle von Künstler:innen in der Gesellschaft – ihre Funktion, Zeitgemäßheit und Notwendigkeit.
Performerin und Bühnenbildnerin aus Nantes. Als vielseitige Künstlerin bewegt sie sich zwischen Installation, Skulptur, Performance und Bühnenbildgestaltung und führt ihre eigenen Forschungen zu dem Verhältnis von menschlichen und nicht-menschlichen Körpern fort.
Die Regisseurin und Performerin arbeitete mit Gintersdorfer/Klaßen, Philippe Quesne und Amir Reza Koohestani. 2017 erhielt sie das Theaterstipendium der Stadt München. An den Münchner Kammerspielen kopierte sie „Mittelreich“ von Anna-Sophie Mahler mit schwarzen SchauspielerInnen. Die Inszenierung wurde zum Theatertreffen Berlin 2018 eingeladen.
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Konzept: Marcela Olate, Thais Ushirobira, Maëlys Meyer und Mario Lopes
Produktionsleitung: Mario Lopes (München). Produzentin: Daniela Hölzl (München)
Mit freundlicher Unterstützung von: Goethe Institut (München, São Paulo, Santiago), SESC São Paulo, Tanztendenz e.V. München, INAE und GEN Montevideo, Institut Français Paris und München, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, NTH8 und Emmetrop, Lyon, LUSOFONIA e.V.
veículoSUR ist ein Projekt der PlattformPLUS, eine Plattform für künstlerisches Schaffen, etabliert zunächst zwischen São Paulo und München, um Schnittstellen der Kulturen zu erleben und dabei über das Erwartbare hinaus die Kultur des Anderen zu erfahren.
Das Projekt veículoSUR macht nun auf seiner letzten Station im Rahmen der wandernden Residenz Halt in München in der Tanztendenz. In einem ersten showing wird der kollektive Arbeitsprozess vorgestellt. Die internationalen Künstler, die nun an insgesamt fünf Orten auf der ganzen Welt miteinander gearbeitet haben, teilen mit dem Publikum ihre Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen.
Mit: Marcos Harriague, Daniela Álvarez, Fafi Prado und Anta Helena Recke
RODEO und Tanztendenz München e.V. laden Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen ein, die Resultate von (lokaler) Selbstermächtigung sind und Raum für kreatives Arbeiten bieten. Bei Kaffee und Croissants stellen sie ihre Strukturen und Orte vor. Gemeinsam überlegen sie, worin die Chancen solcher Formen von Selbstermächtigung liegen, inwieweit diese zeitgemäß und effektiv sind, worin sie sich unterscheiden und welchen Bedarf sie abdecken.
Tanztendenz München e.V. feierte 2017 sein 30-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „Künstler für Künstler“ ist seine Zielsetzung bis heute, für Tanz Freiraum zu schaffen – zum Recherchieren und Experimentieren, mit Offenheit für lokale und (inter-)nationale Gäste. Die Struktur ist deutschlandweit einzigartig, allerdings gibt es in anderen Ländern Organisationen, die sich aus einem ähnlichen Interesse gegründet haben.
Mit: Ivan-Vincent Massey vom Grand Studio (Brüssel, Belgien), Maurice Carlin von Inslington Mill (Salford, England) und Mario Lopes von veículoSUR (u.a. São Paulo, Brasilien)
Moderation: Micha Purucker (Tanztendenz München e.V.)
Eine Veranstaltung im Rahmen von Rodeo, in Kooperation mit Tanztendenz e.V. und LUSOFONIA e.V.
Das Münchner Tanz- und Theaterfestival Rodeo findet vom 11. bis 14. Oktober 2018 statt.
Beide Veranstaltungen finden statt im Rahmen von veículoSUR, einer Plattform für künstlerisches Schaffen an mehreren Orten der Welt, etabliert zunächst zwischen São Paulo und München, um Schnittstellen der Kulturen zu erleben und dabei über das Erwartbare hinaus die Kultur des Anderen zu erfahren. In München kommt der letzte Teil der Residenz vom 2018 01.-14. Oktober nun zum Abschluss.
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Mit freundlicher Unterstützung von Goethe Institut (München, São Paulo, Santiago), SESC São Paulo, Tanztendenz e.V. München, INAE und GEN Montevideo, Institut Français Paris und München, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, NTH8 und Emmetrop, Lyon, LUSOFONIA e.V.