Ausgangspunkt der Choreographie ist der in Brasilien viel gehörte Satz Negro parado é suspeito, negro correndo é ladrão (‚ein Schwarzer, der steht, ist verdächtig; ein Schwarzer, der rennt, ist ein Dieb’). In der stigmatisierenden Redensart offenbaren sich die massiven rassistischen Vorurteile gegenüber der afrobrasilianischen Bevölkerung. Wie reagiert der Körper auf andauernde Diskriminierung, Gewalt und institutionalisierten Rassismus? Ausgangspunkt für das Stück sind Elemente der afrikanischen Diaspora, darunter die Griots (Geschichtenerzähler), die in den Geschichtsbüchern verstummt sind, sowie die Polizeirazzien, bei denen grundsätzlich der Schwarze schuldig ist. Auch die Perkussion spielt eine zentrale Rolle. Sie fungiert als Körpererinnerung mittels derer der Tänzer die Geschichte wieder und wieder erzählen kann. Ein Tanzstück, das dem Körper Stimme zu geben sucht und dem (Schlag-)Instrument einen Körper verleiht.
In der anschließenden Diskussion treten Künstler, Experten und Zuschauer in einen Dialog über Rassismus. Außerdem findet ein Aftershow-Konzert der brasilianischen Sängerin Dandara Modesto statt.
Tickets: 18/10 €
Theater HochX München
Entenbachstraße 37
Tel. 089 / 90 155 102
www.theater-hochx.de
Tanzperformance mit Denilson Oliveira, Lenna Bahule, Mario Lopes, Paulo Monarco | Choreographie: Mario Lopes | Konzeption: Denilson Oliveira und Mario Lopes | Video: Victor Pardinho | Produktion: Clara Holzheimer
Vom 18. – 20. Mai 2017 präsentiert der in München lebende brasilianische Choreograph Mario Lopes mit plattformPLUS internationale Tanzperformances und moderierte Diskussionen über Fremdkörper, Rassismus und Normenkonflikte.
Weitere Termine:
ALBUM kodex_feedback
Donnerstag, 18.05.2017 um 20:00 Uhr Premiere
& Freitag, 19.05.2017 um 20:00 Uhr
plattformPLUS ist eine Plattform für künstlerische Aktion und Begegnung, die zwischen São Paulo und München etabliert wurde, um Schnittstellen der Kulturen zu erleben und dabei über das Erwartbare hinaus die Kultur des Anderen zu erfahren. Inzwischen steht das PLUS im Namen für die Öffnung durch die Teilnahme von Künstlern und Partnern verschiedenster Nationalitäten.
Eine Produktion der plattformPLUS in Kooperation mit der Tanztendenz München e.V.. Mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts München, des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, Lusofonia e.V. und der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Faszinierenderweise kann Unmögliches möglich werden, allerdings bedarf es dafür eines genauen Punkts im Raum – man muss nur herausfinden, welcher es ist: Die Villa Waldberta-Stipendiatin Bárbara Foulkes aus Buenos Aires hat sich im Rahmen der residenzPLUSbrasil16 eingehend mit Fragen rund um den „turning point“ vom Unmöglichen ins Mögliche beschäftigt: Wie entsteht ein Bild von Stärke? Wie stelle ich die Vorstellung davon, ob etwas möglich oder unmöglich ist, infrage, indem ich ein konstruiertes Verhältnis von Kraft, Gewicht, Stabilität, Macht und Balance herstelle? Wer oder was wiegt mehr, wer oder was ist stärker und wie werden diese Werte geschaffen? Das Ergebnis ihrer Untersuchung stellt sie im Rahmen von Kalle und Augusta Laars Salon Zwischenstation Zukunft im Schwere Reiter vor.
Beständige Besetzung: ein Körper, ein Stuhl, eine Leiter, ein Seil, ein Ballon, zwei Stäbchen, eine Nadel, eine Fläschchen Seife, ein Besen, ein Tragegurt und zwei Karabiner
Die argentinische Choreographin und Tänzerin Bárbara Foulkes hat an der Universidad Nacional de las Artes in Buenos Aires studiert und lebt seit 2009 in Mexiko. Sie arbeitet solo und im Kollektiv, als Tänzerin, Choreographin, Produzentin und Dozentin. Ihre herausragendsten Werke sind u.a. “Flota”, “Sin Casa” und “9.8”. Derzeit ist sie Mitglied des Kollektivs A.M., mit dem sie das Buch Roadbook Recetario Coreográfico und die Stücke “Mexican Dance” und “Arrecife” (im Auftrag des Museo Universitario de Arte Contemporáneo, Mexico City) sowie das “Proyecto Pulpo” erarbeitet hat. Sie ist außerdem für die brasilianische Firma Suspensa tätig und für das Kollektiv moviSUR. www.barbarafoulkes.com
Eine Improvisation aus Tanz, Musik und visueller Kunst: Bewegungen der Verteidigung, eine schreiende Stimme, die nachhallt, und ein taggender Körper inszenieren den Konflikt der Codes, einen Ort, der nicht meiner ist und nicht seiner.
Mit: Dandara Modesto (Gesang), Danilo Oliveira (Tagging) und Mario Lopes (Bewegung) aus São Paulo/Brasilien
Der Salon #5 lädt Künstler_innen und andere Experten ein, sich mit Mitteln ihrer Wahl der Zwischenstation Zukunft zu widmen. Salon = Musik . Bühne . Texte . Büro . Bewegung . Hörspiel . Treffpunkt . Bar . Vortrag . Bild & Ton . dj . Gespräche . Sonstiges . geordnet, poetisch, chaotisch, privat und öffentlich. Jeder Salon gibt ein Thema, einen Leitbegriff oder eine Stimmung vor, auf die frei reagiert werden kann – oder auch nicht… where are we now? u.a. mit Empfangshalle – Corbinian Böhm & Michael Gruber, Katrin Lange Literaturhaus München, Katrin Petroschkat, Villa Waldberta-Stipendiaten, Liana Langa per Skype aus Riga und Kunst oder Unfall – Augusta & Kalle Laar.
Eine Veranstaltung der Plattform PLUSbrasil von HumaVida und Lusofonia e.V. mit freundlicher Unterstützung des Künstlerhauses Villa Waldberta, des Kulturreferats der Landeshaupstadt München, des Goethe Instituts und Iberescena.
Zwei Wochen lang sind die Villa Waldberta-Stipendiaten und Gäste live im Schaufenster der Färberei zu erleben. Dabei gehorchen sie einer einfachen Regel: Von 8 bis 20 Uhr befindet sich je ein/e Künstler/in im Schaufenster, um eine abgeschlossene Arbeit, eine Performance oder einfach nur einen künstlerischen Prozess zu zeigen. Damit wollen die Künstler Formen und Ideen von Präsenz erkunden und den kreativen Prozess in den Vordergrund, in die Öffentlichkeit stellen.
15.2. Caroline Ricca Lee (bildende Kunst)
16.2. Bárbara Foulkes (Choreographie)
17.2. Danilo Oliveira (Malerei und Zeichnung)
18.2. Mario Lopes (Choreographie)
19.2. Martín Lanz (Choreographie / in Abwesenheit)
22.2. Dandara (Musik und Performance)
23.2. Paulo Monarco (Musik)
24.2. Patricia Black (Video und Film)
25.2. Dudu Tsuda (Installation und Performance)
26.2. Michelle Moura (Choreographie)
Im März stellen einige der Stipendiaten temporär Werke im Schaufenster aus. Hierzu gibt es ein gesondertes Programm.
Eine Veranstaltung der Plattform PLUSbrasil von HumaVida und Lusofonia e.V. mit freundlicher Unterstützung des Künstlerhauses Villa Waldberta, des Kulturreferats München, des Goethe Instituts und Iberescena.
Eine Musikkomposition, eine Recherche zum verborgenen Samba, eine Auseinandersetzung mit Klischees, ein Training das unter die Haut geht und ein Ort der dazwischen liegt.
mit Mario Lopes
Training: Micha Purucker
Recherche: Isabel Hölzl, Mario Lopes, Marina Massoli
Komposition: Guto Brinholi
Donnerstag 30.Juli 2015 um 20:30
interzone im Kreativquartier
Dachauer Str. 114
Im Juli arbeitete Mario Lopes mit dem Komponisten Guto Brinholi und dem Choreographen Micha Purucker und zeigt nun in der interzone im Kreativquartier seinen Arbeitsprozess.
Der Countdown läuft: Wer wird Fußballweltmeister 2014? Brasilien, das größte Land Lateinamerikas und Fußballrekordmeister richtet die WM im eigenen Land aus. Die Erwartungen der Brasilianer sind hoch. Aber nicht nur in Bezug darauf, wer Weltmeister wird. Seit Juni 2013 ist die WM Auslöser der bis dato größten Protestbewegungen, die das Land seit der Militärdiktatur in den 1980er Jahren erlebt hat. Die Planungen und Vorbereitungen des Sportgroßereignisses machten soziale Missstände und Ungerechtigkeit überdeutlich. Die aufgestaute Unzufriedenheit und Frustration trieb Millionen Brasilianer auf die Straßen, um gegen Korruption und für Chancengleichheit einzutreten.
Eine Woche nach dem Finale in Brasilien wollen wir noch einmal den Blick dorthin werfen und die Frage nach der gesellschaftlichen und politischen Verfasstheit des Landes stellen. Haben die sozialen Bewegungen in Brasilien gezeigt, dass ein anderer, ein demokratischerer und rebellischerer Fußball möglich ist? Wie verlief die WM und vor allem, wird sich im Anschluss daran etwas für die Bevölkerung verändern?
Ekrem Güzeldere, Politikwissenschaftler und politischer Analyst in Istanbul, berichtet während der Fußballweltmeisterschaft aus Brasilien und wird uns von seinen Beobachtungen berichten.
Mario Lopes, Tänzer und Choreograf bei DMV22, ist in São Paulo geboren und aufgewachsen. Als künstlerischer Leiter von +br14 ist er in München und wird uns von seinen Erfahrungen zur gesellschaftspolitischen Lage in Brasilien berichten und eine Einschätzung zu seiner Heimat geben.
Brasilien steht nicht allein mit einer neuen Form der Artikulation und Intensität sozialer Proteste, die eine neue gesellschaftliche Ordnung formulieren. Auf dem Podium wird durch die Experten auch ein Bogen zu den Gezi-Protesten in Istanbul geschlagen.
Die Fishbowl-Diskussion wird begleitet von Musik der Künstler von +br14.
Moderation:
Katrin Schömann, BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung
Anna-Lena Koschig, Kulturwissenschaftlerin
Eine Veranstaltung des BayernForums der Friedrich-Ebert-Stiftung (www.bayernforum.de) in Kooperation mit LUSOFONIA e.V.
+br14 ist die diesjährige Aktion von PLUSbrasil, einem interdisziplinären Kunstprojekt im Austausch zwischen São Paulo und München, das seit 2008 von HumaVida und LUSOFONIA e.V. veranstaltet wird.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München und Universidade de São Paulo. Mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts.