Ein Abend mit Portrait&Poesie, Lesung&Gespräch, guitarra&violão.

Freitag, den 29. Juni 2012, 20:00 Uhr, in der Seidlvilla, Nicolaiplatz 1b. Eintritt frei.

Hoch betagt starb im Januar 2012 Curt Meyer-Clason, der Übersetzer zahlreicher Werke aus der lateinamerikanischen bzw. portugiesischsprachigen Literatur, ein unermüdlicher Kulturvermittler und Schriftsteller mit eigenem Prosawerk.

Meyer-Clason, zunächst Handelskaufmann, lebte zwei Jahrzente, vor, während und nach dem 2. Weltkrieg in Brasilien. Existentielle Erfahrungen machten aus ihm einen neuen Menschen, der sich nach seiner Rückkehr nach Deutschland als großer Vermittler und Übersetzer leidenschaftlich der Literatur widmete. Als Leiter des Goethe-Instituts in Lissabon erlebte er zwischen 1969 und 1976 die Diktatur und auch die Revolution, wovon seine Portugiesischen Tagebücher eindrucksvoll zeugen. Diese Anmerkungen zu einer Umbruchsepoche sind zugleich eine Liebeserklärung an das Land und seine Leute. Und an eine Literatur, die er beim deutschen Publikum durch wahre Pionierarbeit bekannt gemacht hat.

In dieser Hommage hörten wir Gedichte auf Portugiesisch, Spanisch und Deutsch und ließen in einigen Passagen den Homme de Lettres selbst zu Wort kommen.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Henrique Rebouças auf der 7-saitigen brasilianischen Gitarre und Luís Maria Hölzl auf der portugiesischen Gitarre mit Chôro und Fado.

Lesung: Philine Meyer-Clason und Luísa Costa Hölzl

Mit freundlicher Unterstützung der Tucholsky Buchhandlung und des A1 Verlags.

ZEPPELINpoético

Brasilianische Literatur in München

in der Buchhandlung Literatur Moths, Rumfordstr. 48, 80469 München

Einführung und Moderation: LuÍsa Costa Hölzl
Deutsche Lesung: Wanda Jakob

Im Rahmen der neuen Lesereihe ZEPPELINpoético – Brasilianische Literatur in München hat die brasilianische Schriftstellerin und Drehbuchautorin Beatriz Bracher (geb. 1961 in São Paulo) aus ihrem Roman Antonio gelesen.

Darin lüftet der 30jährige Benjamin Kremz kurz vor der Geburt seines ersten Sohnes ein gut gehütetes Familiengeheimnis, das über mehrere Generationen hinweg weitreichende Folgen hat. In Gesprächen mit der Großmutter und den Freunden seines Großvaters und Vaters erfährt er, wie es dazu kommen konnte, dass seine Mutter sowohl von seinem Großvater als auch von seinem Vater je einen Sohn bekam.

Beatriz Bracher inszeniert eine vielstimmige und poetische Erzählung, deren Protagonisten über Verwicklungen in individuelle und historische Belange, über Hadern mit Betrug und Unschuld und über Miltärdiktatur und Widerstand sprechen. Ihre persönlichen Erfahrungen bieten dem Leser ein facettenreiches und bewegendes Bild der gehobenen brasilianischen Mittelschicht im 20. Jahrhundert.
Beatriz Bracher schreibt eindrücklich und präzise, die Stimmen ihrer Charaktere sind energisch und reich an Gefühlen.

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München

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